Am Montag 22. April haben sich, bei z.T. winterlichen Strassenverhältnissen, viele
Photoprofessionals auf den Weg zur Schweizer Nikon Niederlassung in Egg aufgemacht. Heike
Witzgall hat zum Work Together mit dem Thema «Business Portraits» eingeladen.
Begrüsst wurden wir von Christian Reding. Er ist zuständig für den Nikon Professional Service (NPS) und seit bestehen unseres Vereins ein Mitglied (zeitweilig auch im Vorstand). Für unser Work Together durften wir die Räume der Nikon School nutzen und obendrein noch ausgesuchte Kamera-Bodies und Objektive auf Herz und Nieren testen.
Heike hatte bereits im Vorfeld Fragen der Teilnehmer abgeholt. Es ging dann gleich los mit Fragen und Diskussionen zum Thema Akquise. Lohnt sich ein Elevator Pitch? Von all den Teilnehmern hatte niemand einen. Auch Heike vertraut mehr auf Ihre Fähigkeiten und ihr Netzwerk als auf ausgefeilte Texte oder Social Media Aktionen.
Auf die Frage nach einem gerechten Preis für ein Business Portrait Auftrag haben wir mit ihr die Kosten analysiert. Den resultierende Stundensatz von 51 Franken hat sie mit dem Stundensatz eines Elektriker Lehrlings als Hilfskraft zur Montage von Lampen verglichen.
Heike betrachtet den Markt. Wenn sie 80 Franken Wegpauschale in 50km Umkreis in Rechnung
stellt, weiss sie, dass auch V-Zug dies tut. So gibt es kaum einen Argumentationsnotstand.
Generell empfiehlt sie, Kosten transparent zu offerieren und in Rechnung zu stellen. Geschenke und Rabatte sollten ausgewiesen und nicht stillschweigend gewährt werden.
Sie führt den Erfolg eines Shootings auf 2 Faktoren zurück: Planung & Workflow.
Als Beispiel für Planung hat sie auf eine Besichtigung eines Auftrages in einem Grossraumbüro
verwiesen. Ihre Vorstellungen eines Grossraumbüros (viel Glas und grosse geräumige
Arbeitsflächen) wurde nicht erfüllt. Sie traf auf ein «Puff», braune Wände und weit und breit keinen Rückzugsort, wo ungestört interessante Bilder entstehen konnten. Obwohl sie sonst gerne Fotos OnLocation macht, hat sie in diesem Fall den Kunden von einem Studio Shooting überzeugen können.
Viele Kunden wollen ein kreatives Shooting. Man sollte sich aber bewusst sein, dass für manche Menschen bereits ein weisser Hintergrund etwas Ungewöhnliches ist. Wichtig ist es, dieVorstellungen des Kunden abzuholen und mit den eigenen abzugleichen.
Klarheit bewahrt einen vor späteren Diskussionen. So sollte man Zusätze in der Offerte klar
ausweisen. So sollte jeder Sonderwunsch eines Kunden Freude machen, denn dieser erzeugt
automatisch mehr Einnahmen. Es nützt niemandem, wenn Zusatzwünsche eines Kunden den Frust steigern, weil die eigene oder fremde Erwartung besteht, dass etwas gratis getan werden muss.
Wer Heikes Vortrag an der IPFO verpasst hat, konnte sich all die Requisiten, welche sich in ihrer
MagicBox befinden noch einmal erklären lassen. Diese Box ist bei jedem ihrer Shootings dabei.
Jedes Tool darin hat sich im Lauf der Jahre als äusserst nützlich erwiesen.
Schön, wenn du bis hierhin durchgehalten hast. Ich kann dir unmöglich den ganzen Tag zusammen fassen. Vor allem kann dir dieser Text nicht den Praxisteil in Kleingruppen und die vielen tollen Gespräche ersetzen. Daher mein Tipp: sei nächstes mal live dabei. Bericht: Christoph Speck
Bilder:
Stefanie Blochwitz, fotografiert mit Nikon Z8 und NIKKOR Z 70–200 mm 1:2,8 VR S und NIKKOR Z 85 mm 1:1,8 S
Heike Witzgall, fotografiert mit Nikon Z8 und mit dem 105 mm und dem 58 mm.
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